Gott will beschenken, ergriffen werden und mit uns reden

26.12.2016

„Ich steh an deiner Krippen hier“ – dieses Weihnachtslied beschreibt was in den Gottesdiensten in der Pfarrkirche St. Peter & Paul Ergoldsbach an den Weihnachtstagen gefeiert wurde. Beim Krippenspiel der p&p Spatzen und Youngsters, bei den Christmetten und den Gottesdiensten an den Feiertagen standen die Gläubigen vor dem in Armut Geborenen, den wir in unseren Händen halten und mit dem wir reden sollen.

Bei der Christmette am Heiligen Abend beschrieb Dekan Stefan Anzinger, wie Menschen die Welt um sich herum verändern, „damit alle es sehen, dass etwas Großes geschehen ist.“ Im Kontrast dazu sei Weihnachten aber das Fest der Armut Gottes. „Dass sich Gott in die oft wenig befriedigenden Verhältnisse unseres Lebens hineinbegibt, genau das ist das Weihnachtsgeschenk Gottes an die Welt!“, erklärte der Geistliche und führte fort: Gott will all das, was schwer auf uns liegt, verwandeln, er will, dass die Freude uns erfüllt.“ Um dieses Geschenk zu bekommen, müssten die Menschen nur zur Krippe gehen, hinschauen und sich von Gott, der immer unter uns ist, beschenken lassen.

In der Heiligen Nacht, die von den Liedern des Kirchenchores erhellt wurde, dachte Dekan Anzinger über die Richtung des Lebens nach. Er meinte: „Jesus Christus zu ergreifen und mit ihm das neue, unverbrauchte, zerbrechliche und doch vollkommene Leben, darauf kommt es an Weihnachten zuerst an!“ Außerdem wolle Weihnachten die Beziehungen zueinander, zu sich selbst und zu Gott vertiefen, so dass wir mit dem Leben in Berührung kämen.

Während am Weihnachtstag der Kirchenchor, unterstützt von Solisten und einem Orchester, die Pastoralmesse von Kempter aufführte und den Gottesdienstbesuchern einen besonderen Musikgenuss bereitete, ging Pfarrer Anzinger der Frage nach: Warum wurde Gott Mensch? „Weil Gott Wort ist!“, stellte der Geistliche fest: „Gott wurde Mensch, um mit uns auf menschliche Weise zu sprechen. Und indem ich zu Gott Du sage und mit ihm rede, wird er Realität für mich; mein Glaube, der Vertrauen, Hoffnung und Liebe entzündet, wird lebendig.“ Nur wenn wir mit Gott im Gespräch bleiben, werde er zum Heil, Frieden und Leben.

„Es ist schön zu sehen, dass die Geburt Christi, das Kind in der Krippe und die Berührung mit dem menschgewordenen Gott für viele nach wie vor wichtig ist!“, freute sich Dekan Anzinger darüber, dass die verschiedenen Weihnachtsgottesdienste in der Pfarrei Ergoldsbach durchwegs gut besucht waren.

Text: Gerlinde Gahr, Fotos: Barbara Deifel