Täglich stehen mehrere Fahrzeuge verschiedener Handwerksbetriebe vor der Ergoldsbacher Pfarrkirche – ein Anblick, an den sich Passanten bereits gewöhnt haben. Doch nur noch wenige Wochen: dann ist die aufwändige Innenrenovierung abgeschlossen, die Handwerker sind fertig und die Gottesdienste werden nicht mehr in der Parkkirche, sondern wieder in der rundum gesamtsanierten Pfarrkirche St. Peter & Paul gefeiert.
„Ich freu mich schon riesig auf Gottesdienste mit vielen Gläubigen in dieser schönen Kirche!“, strahlt Dekan Stefan Anzinger angesichts des nahenden Abschlusses der Sanierungsarbeiten. Dabei beobachtet er das Farbspiel an den einheitlich in strahlendem Weiß gestrichenen Wänden. „Letzte Woche sind im Altarraum die beiden vorgesetzten Farbfenster eingebaut worden. Je nach Sonneneinstrahlung und Tageszeit variiert das Licht, die Kirche wirkt jedesmal anders“, beschreibt der Geistliche die erzielten Lichteffekte. Im Altarraum, der nun in sanftes, gelbes Licht getaucht ist, fallen auch das neue Kruzifix für die Kreuzigungsgruppe und die beigen Bodenplatten auf, unter denen sich eine Fußbodenheizung verbirgt.
Bis auf einige Restarbeiten sind die Heizungsrohre verlegt, die neuen Gestühlspodeste errichtet und das dunkler gebeizte Gestühl montiert. „Da fehlen jetzt noch die Kniebänke samt Polsterung und die Sitzauflagen“, erklärt Anzinger die noch ausstehenden Arbeiten. Unter der Empore entstehen gerade ein Beichtzimmer und ein Lagerraum für Stühle, wobei für die Abtrennungen sanft schimmerndes Eichenholz verwendet wird. Auf der Baustelle sind neben Schreinern noch Elektriker, Kirchenmaler und Orgelbauer im Einsatz. Letztere reinigen gerade das Instrument und passen die Einhausung farblich an, ehe die Orgel neu gestimmt wird. Auch die ersten Heiligenfiguren stehen nach ihrer Reinigung und teils Restaurierung auf den neuen Podesten. Nach und nach werden die wertvolle Pieta, die Kreuzigungsgruppe, weitere Heiligenfiguren und Bilder sowie die Tafeln der Kreuzwegstationen wieder ihren Platz – wenn auch an anderer Stelle – in der Pfarrkirche finden. Spannend wird es, wenn der beauftragte Bildhauer Alfred Böschl den Altarfuß, Ambo und Tabernakel, Taufbecken und Vorstehersitz bringt und die Ausstattungsgegenstände aufgestellt werden. Böschl fertigte die Ausstattung aus Stein und Tombak, einer an Gold erinnernden Messingsorte, an, so dass auch hier der schlichte, elegante Stil des Innenraums aufgenommen wird.
„Das Team von Architekt Michael Feil und all die Handwerker leisten wirklich hervorragende Arbeit“, lobt „Hausherr“ Dekan Anzinger, der ebenfalls viel Zeit und Energie in die Renovierung investiert, alle Beteiligten. „Besonders freut mich und alle, die die Maßnahme bezuschussen“, lacht der Geistliche, „dass der veranschlagte Kostenrahmen von 1,3 Millionen Euro eingehalten wird.“