Geschenk- und Glücksmomente, in denen man gleichsam in den Himmel schauen kann, erlebten die Gläubigen, die an den Weihnachtstagen die Gottesdienste in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bayerbach besuchten: bewegende Predigten, freudige Auftritte der Kinder, einfühlsame Lieder des Kirchenchores, alles mit Blick auf das Kind in der Krippe.
Kaplan Jürgen Josef Eckl erklärte in den Messfeiern am Heiligen Abend überzeugt: „Heute ist uns unser Retter geboren!“ Dass dies in der Nacht passiert, sage das Wesentliche über Gott selbst aus. „Wenn ich mir bewusst werde, wo in mir wegen Krankheit und Zukunftsängsten, wegen Unzufriedenheit und Konfliktsituationen eine erlösungsbedürftige Nacht ist, wenn ich mir die Dunkelheit meines Lebens eingestehe, dann kommt Gott in die Nacht meines Lebens. Dann geht vom Kind in der Krippe das wahre Licht aus, das jeden Menschen erleuchtet. Dann bin ich Gott am nächsten.“ Von diesem Licht, das wir als Lichtträger zum Leuchten bringen, wenn wir uns anderen zuwenden, berichteten in der nachmittäglichen, von vielen Kindern und dem Kinderchor gestalteten „Kinderkirche“ Mädchen in weißen Kleidern bei einem Lichtertanz.
Am zweiten Feiertag nahm Dekan Stefan Anzinger seinen Namenspatron, den Heiligen Stephanus in den Blick: „In seinem Martyrium blickt Stephanus nach oben, er sieht den Himmel offen und dort Jesus Christus als Licht.“ Einen solchen Lichtstrahl erlebten die Gottesdienstbesucher, als der Kirchenchor den „Hoffnungsstrahl“ anstimmte und ein Sonnenstrahl durch die Kirchenfenster blitzte. Dekan Anzinger führte aus, dass das wehrlose Kind in der Krippe, das als Menschgewordener das Kreuz getragen, seinen Peinigern verziehen und das Kreuz überwunden hat, schließlich auch uns den Himmel öffnet. „So gehören Krippe, Kreuz und Himmel untrennbar zusammen.“
Großen Anteil an dem festlichen Charakter der Gottesdienste in der üppig geschmückten Kirche hatten der Kinderchor und insbesondere der Kirchenchor, der unter der Leitung von Benedicta Ebner und Josef Miethaner und begleitet von Streichern weihnachtliche Lieder, das „Transeamus“, „Ich steh an deiner Krippen hier“ und Gesänge aus der Pastoralmesse von Kempter beeindruckend interpretierte. Die Schönheit der Musik öffnete so manchem Gottesdienstbesucher den Blick in den Himmel und bescherte Geschenkmomente.