Christen feiern das ganze Jahr Weihnachten

24.12.2017

Einen Blick in den Himmel konnten an Weihnachten die vielen Gläubigen feiern, die zu den Gottesdiensten in die Bayerbacher Pfarrkirche gekommen waren. Die Kinder öffneten mit ihrem Spiel und Gesang beim Kindergottesdienst die Herzen der Gottesdienstbesucher, der Kirchenchor schaffte das mit seinen wunderbaren Liedern und der Pastoralmesse von Kempter. Kaplan Stefan Hackenspiel und Dekan Stefan Anzinger erklärten, dass Gott immer bei uns ist und so Weihnachten das ganze Jahr andauert.

Mit einer alle ansteckenden Begeisterung berichteten viele Kinder aus der Pfarrei bei der vom Kinderkirchenteam vorbereiteten Wort-Gottes-Feier am Heiligen Abend von der bevorstehenden Geburt Christi. So stritten sich die Sterne aller Kontinente, wer denn nun über dem Stall von Bethlehem leuchten dürfe, und die Hirten folgen erst zögerlich, dann freudig dem Stern zum Stall, um dort das Kind und seine Eltern zu finden und festzustellen: „Das größte Wunder ist heut gescheh´n, vergesst es nie, was ihr hier geseh´n! Jesus wird unser Retter sein, tragt diese Botschaft in die Welt hinein!“

Diese Botschaft stand natürlich bei allen Weihnachtsgottesdiensten im Mittelpunkt. Kaplan Stefan Hackenspiel predigte in den Messfeiern am Heiligen Abend von der „tief in uns allen ruhenden unstillbaren Sehnsucht nach dem heilen Leben“, die am Heiligen Abend die Menschen in die Kirche und zur Krippe führt. „Die Erfüllung dieser Sehnsucht liegt heute als zartes und hilfloses Kind im Stall“, erklärte der Geistliche das ungeheuerliche Weihnachtsgeschehen, „so offenbart sich uns heute der große und gewaltige Gott mit seinem wahren Wesen.“ Er bat die Gläubigen, dieses Kind jeden Tag auf den Arm zu nehmen und zu herzen, „denn es gibt so viel zurück. Nur so kann unsere Sehnsucht zur Wirklichkeit heranreifen, weil Christ, der Retter da ist!“

Begleitet wurde die Christmette von meist in bayerischer Sprache gesungenen liturgischen Liedern des Kirchenchores, deren Texte Chorleiterin Benedicta Ebner auf bekannte Melodien von Weihnachtsvolksliedern gelegt hatte. Eine Steigerung des kirchenmusikalischen Könnens war dann beim Festgottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag zu hören, als der Chor zusammen mit Josef Miethaner an der Orgel und einem Streicherensemble und unter der Leitung von Benedicta Ebner die Pastoralmesse von Kempter und den „Hoffnungsstrahl“ aufführte und damit den Blick in den Himmel öffnete.

Von diesem Blick sprach schon der Martyrer Stephanus, dessen Festtag Dekan Stefan Anzinger würdigte. „Stephanus wurde getötet, weil er für Gottes Botschaft Zeugnis ablegte.“ Er meinte, dass auch wir von Gott beauftragt seien, seine Liebe zu den Menschen sichtbar zu machen und für ihn Zeugnis abzulegen, auch wenn wir damit manchmal ganz allein wären, und ergänzte: „Jesus Christus lässt uns nicht allein, er ermutigt uns immer wieder, schenkt uns die richtigen Worte und stärkt uns im Alltag, wenn wir sein Wort verkünden und danach handeln. Jesus Christus ist bei uns!“

Weil Gott nicht nur beim Fest der Geburt Christi, sondern immer bei den Menschen ist, so die Geistlichen, „feiern wir das ganze Jahr Weihnachten!“

Text und Fotos: Gerlinde Gahr