Vom Salto mortale zum österlichen Halleluja

17.04.2017

Die Chöre und Organisten, die Ministranten und Mesner waren in den letzten Tagen auch in der Pfarrkirche St. Peter&Paul in Ergoldsbach im Dauereinsatz, um die Gottesdienste zum Leiden, zum Tod und zur Auferstehung Jesu (vom 13. – 17.04.) angemessen zu gestalten. Dekan Stefan Anzinger dankte ihnen für ihre Mühen und erläuterte allen Gläubigen, dass Gott durch die Auferstehung in das Herz jedes Einzelnen strahlen möchte.

„O magnum mysterium“ besangen die p&p singers am Gründonnerstag das große Geheimnis, das sich in der Wandlung von Brot und Wein vollzieht. Brot und Wein seien auch nach 2000 Jahren bei der Eucharistiefeier noch sichtbare Spuren Jesu, meinte Dekan Anzinger, in Brot und Wein mache sich Jesus ganz klein, um die Welt zu verändern. „Wer am Mahl teilnimmt, muss wie Jesus bereit sein, diese Welt positiv zu verändern. Denn als Christen dürfen wir uns nicht aus dem Staub machen – sonst sind wir keine Jünger Jesu!“

Eine kaum sichtbare Veränderung hin zu Ehrfurcht ging in den Kommunionkindern vor, als sie am Karfreitag bei ihrer Kreuzesfeier das Kreuz verehrten und schließlich ihr Erstkommunionkreuz in Empfang nahmen. Am Nachmittag nahmen dann nicht nur der Kirchenchor und die singers das „Kreuz, auf das ich schaue“ in den Blick, viel Gläubige knieten davor nieder. Dekan Anzinger sprach von einem „Salto mortale“, wenn „Verzweiflung zur Hoffnung, Tod zum Leben wird und sich die Auferstehung unseres Herrn im Alltäglichen auswirkt.“

„Wie sehr betrifft mich die Auferstehung persönlich?“, fragte der Geistliche, der mit Diakon Christian Falter die Osternacht feierte, die Gottesdienstbesucher. Persönlich betroffen waren in jedem Fall Jan Luca und Jannik Zacharias, die in der Osternacht getauft wurden und ihre Taufkerze am österlichen „Lumen Christi“ entzündeten. Vielleicht gehören sie zu den Menschen, die die Kirche laut Dekan Anzinger so sehr nötig hat; „Menschen, die Jesus kennen und lieben und die voller Glauben sind, dass er lebt und mit ihnen persönlich lebt.“

Der Ostergedanke, dass Gott in jede einzelne Seele einstrahlen will und dass jeder aus vollem Herzen singen kann: „Jesus lebt!“ war schon am Ostersonntag beim Kirchenchor und den Solisten und Instrumentalisten erkennbar. Aus tiefstem Herzen kündeten sie mit der Musik von Mozart und Händel eindrucksvoll von der Auferstehung Jesu. Wie Maria von Magdala wurden sie zu Boten der Auferstehung. Dekan Anzinger bekräftigte: „Auch wir und unsere Lieben, an deren Grab wir trauern, werden dem Auferstandenen begegnen. Diese Hoffnung wird heute zu Ostern zur Gewissheit.“

 

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Text: Gerlinde Gahr, Fotos: Barbara Deifel