Baustellenbesichtigung auf Kirchendach

25.05.2018

Um der Filialkirchengemeinde einen Einblick in die laufenden Arbeiten zur Außenrenovierung der St. Peterskirche zu verschaffen, bestiegen die Architekten Michael Feil und Christina Altendorfer (am 25.05.) mit Interessierten aller Altersgruppen Dach und Turm ihrer Kirche. Hier boten sich einmalige Einblicke in die Dachstuhlkonstruktion und tolle Ausblicke auf das Dorf.

Dass schon viel schadhafter Putz abgeschlagen wurde, ist auch für Außenstehende deutlich sichtbar. Dass derzeit die Zimmerer mit viel Fingerspitzengefühl und Know-How den 250 Jahre alten Original-Dachstuhl aus der Barockzeit ausbessern, kann man jedoch nur vom Gerüst aus erkennen. Fasziniert vom „schicken, nicht unterdimensionierten Dachstuhl, der bezeugt, dass damals Geld da war“, so der Regensburger Architekt Michael Feil, ließen sich die Hembecker die teils diffizilen Arbeiten am insgesamt gut erhaltenen Gebälk erklären: „Schadhafte Zehrbalken werden stückweise ausgebaut, neue werden lagenweiseweise eingesetzt, verleimt und mit den bestehenden verbunden.“ Besonders schwierig gestalten sich die Arbeiten, weil weder die leichte, hölzerne Gewölbekonstruktion, die lediglich an Dachbalken aufgehängt ist, noch die ausladenden Original-Gesimse, die stabilisiert und ausgebessert werden müssen, betreten werden können und Erschütterungen vermieden werden müssen. Nach Abschluss dieser Arbeiten soll dann im Juli die Dachdeckung am Kirchenschiff, Altarraum und der Sakristei erfolgen.

Parallel laufen auch Arbeiten am Turm. Das Turmkreuz, dessen Blech teils zerfressen war, wird runderneuert, der Glockenstuhl, der „jetzt nur irgendwie zusammengebastelt ist“, wird neu gebaut. Dazu werden die drei Glocken einige Zeit abgehängt. „Die Zwiebel und das Blech sind aus den 80er Jahren; das bleibt!“, erklärte Feil.

Spannend werden die kommenden zwei Wochen, wenn die wertvollen, bunten Fenster ausgebaut und zur Restauration nach Köln gebracht werden. Im Innenraum werden Gerüste aufgebaut, die Marmor-Fensterbretter werden abgenommen. Dann wird außen dauerhaft eine Schutzverglasung montiert, die vor Witterung und Kondenswasser schützt und die Luftzirkulation gewährleistet.

„Leider gibt es keine Unterlagen mehr, wie die Kirche ursprünglich gestrichen war“, bedauert Feil. Doch bis zum Streichen bleibt noch etwas Zeit, schließlich stehen noch umfangreiche Verputzarbeiten und die Trockenlegung der Fundamente an. „In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass neue Materialien und Konstruktionen bei alten Bauwerken nicht unbedingt geeignet sind. Deshalb wollen wir das Bewährte erhalten und arbeiten bei der Trockenlegung beispielsweise mit Lehm“, so der Architekt.

Natürlich waren auch die Kosten ein Thema bei der Baustellenführung. Von den etwa 660.000 Euro Gesamtkosten bleibt für die Filialkirchengemeinde ein Eigenanteil von 100.000 Euro, der unter anderem mit Spenden finanziert werden soll. Für alle, die einen finanziellen Beitrag zur Kirchenrenovierung der Hembecker St. Peterskirche leisten wollen, hat die Kirchenverwaltung deshalb ein Spendenkonto eingerichtet (Sparkasse Ergoldsbach, IBAN: DE78 7435 0000 0020 8766 10, BIC: BYLADEM1LAH).

Text und Fotos: Gerlinde Gahr