Faschingspredigt von der Kanzel

11.02.2018

„Der Evangelist Markus eine Geschichte schrieb, weil ihn ein Missstand umtrieb!“ Mit diesem Reim leitete Dekan Stefan Anzinger am Faschingswochenende seine Predigt ein, die er – schon traditionell – einer Büttenrede nachempfand.

Perfekte äußere Bedingungen dazu fand er in der Pfarrkirche Bayerbach, wo er von der Kanzel aus das Evangelium erläuterte, in dem Jesus einen Aussätzigen heilte. Der Geistliche erklärte, dass Aussatz nichts mit Krankheit und Medizin zu tun habe, vielmehr ist ein Aussätziger „einer, der nicht dazu gehören darf, der verurteilt wird, und das ziemlich scharf. Von vielen bekam er Hiebe, es gab damals schon Grenzen der Nächstenliebe!“ Dekan Anzinger übertrug die Worte des Evangelisten in die Gegenwart und meinte, dass es nicht leicht sei, Jesu Weg nachzugehen. „Doch wer versucht, andere zu integrieren, hat vor Gott nichts zu verlieren.“ Schließlich wüssten alle Christen, dass Gott für alle da sei, und dass wir anderen helfen müssten. Die Botschaft des Evangeliums faste er abschließend zusammen: „Darum lad ich alle heute ein, jetzt besonders nett zu sein; nehmt euch jetzt der Schwachen an, dass ein jeder froh sein kann!“

Auch in den Fürbitten war der Fasching präsent. So beteten die Gläubigen für die Organisatoren von Faschingsveranstaltungen, dass sie auch Kranke und Behindert einbeziehen, und für alle Narren und Spaßvögel, dass sie die richtigen Worte finden und mit ihrem Humor aufheitern.

Mit dieser etwas anderen Predigt bei den Sonntagsgottesdiensten in Ergoldsbach, Bayerbach und Martinshaun und dem finalen Reim „Amen und Halleluja sage ich noch, der Fasching, der lebe hoch!“ bewies Dekan Stefan Anzinger dieses Jahr erneut, dass Fasching und Heiterkeit auch in der Kirche einen festen Platz haben.

Text und Foto: Gerlinde Gahr