Prozession ist Verpackung für das kleine Stück Brot

31.05.2018

Beeindruckend und „werbe- und verpackungsstrategisch optimal umgesetzt“ war das Fronleichnamsfest (am 31.05.) auch in der Pfarrgemeinde Ergoldsbach. Dekan Stefan Anzinger, der zusammen mit Diakon Christian Falter und vielen Gläubigen die Gemeinschaft mit Jesus und untereinander feierte, sprach von einem „Wimmelbild“.

„Alles scheint bei der Fronleichnamsprozession seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen - nur nicht die Hostie selbst“, gab Dekan Anzinger in seiner Predigt zu Bedenken. Das Gewimmel um das kleine, unscheinbare und doch so kostbare Stück Brot herum - Monstranz, Baldachin, Ministranten, Musiker, Menschen, die ganze Prozession – wirkten lediglich wie eine Verpackung. Allerdings würden, wie von Werbe- und Verpackungsstrategen propagiert, mit dieser Verpackung verschiedene Signale ausgesandt, die das Sehen, Hören, Riechen und Denken ansprechen und damit die Vorstellungen von der Gegenwart Gottes in der Hostie konkret werden lassen. „Mit der Fronleichnamsprozession geben wir also Zeugnis für unseren Glauben an Gottes Gegenwart ab!“, erklärte der Geistliche und lud zum Mitbeten ein: „Der Mensch ist Gottes Abbild und damit etwas Kostbares und Besonderes. Das wäre doch Grund genug, bei der Fronleichnamsprozession mitzugehen!“

Dieser Einladung folgte viele, so dass eine stattliche Menschenmenge betend und zu den Klängen der „Roßbachtaler Bläsergruppe“ durch den unteren Markt marschierte. Die vier Altäre widmeten sich den Schwerpunkten Brot, Kirche, Welt und Lob, wobei die Erstkommunionkinder mit ihrem Gebet und ihrem Erstkommunionlied „Wo wohnst du?“ am ersten Altar fröhlich und erfrischend ihren Glauben, die Freude an der Gemeinschaft mit Jesus und die Bedeutung des Brotes bezeugten. Am Ende der Prozession baten sie mit allen Gläubigen: „Jesus Christus, segne uns, damit uns die Feier deiner eucharistischen Gegenwart stärkt und wir deine Gegenwart in dieser Welt und in unseren Mitmenschen entdecken können!“ und stimmten in das gemeinschaftliche „Großer Gott wir loben dich“ ein, ehe sich das Wimmelbild auflöste und die Gläubigen in den Alltag strebten.

Text: Gerlinde Gahr, Fotos: Barbara Deifel