19.05.2020: Tagesimpuls zum Bitttag

19.05.2020

Impuls

In den vergangenen Jahren ist es immer spürbarer geworden: Einen Wohnraum zu erschwinglichen Preisen können sich viele Menschen kaum mehr leisten. Immer größer wird der Teil des Lohnes oder auch der Rente, der für Miete und den damit verbundenen Lebenskosten ausgegeben werden muss. Oft reicht ein Lohn gar nicht mehr aus, nicht wenige Menschen nehmen noch einen zweiten Job an, um finanziell über die Runden kommen zu können. Und viele Menschen müssen sich in einer digitalen Umbruchszeit Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen. Zugleich wächst der Reichtum einiger weniger, wird die Schere zwischen Arm und Reich immer größer. Die soziale Ungleichheit bedrückt viele Menschen, sie fühlen sich im Alter und gegen Ende des Lebens nicht wert geschätzt mit dem, was sie tun oder geleistet haben. Das sorgt auch für Ängste bei Jüngeren. Legen wir dem Herrn all die Menschen ans Herz, die in Not sind oder unter ungerechten Strukturen leiden müssen und unsere Hilfe und unser Gebet nötig haben.

 

Fürbitten

Jesus Christus hat uns gesagt, dass wir nicht nachlassen sollen im Gebet. An den Bitt-Tagen wollen wir ihm eingedenk seines Wortes unsere Anliegen und Bitten ans Herz legen.

Dich, Gottessohn, bitten wir: Herr, erbarme dich, Christus, erbarme dich, Herr, erbarme dich.

Wir beten für alle Menschen in Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Technik, die sich darum bemühen, die Güter der Erde besser unter den Menschen zu teilen.

Wir beten für all diejenigen, die niemand im Blick hat: für die vielen Mütter, die ihre Familien versorgen müssen, für alle, die allein ihre Kinder erziehen, für alle, die still ihre Arbeit zum Wohle anderer tun.

Wir beten für alle, die Angehörige pflegen oder in Krankenhäusern und Heimen sich kranker und bedürftiger Menschen annehmen, und deren Arbeit wenig wertgeschätzt wird.

Wir beten um Segen für unsere Arbeit, aber auch um Arbeit für all jene, die sie verloren haben.

Wir bitten für die jungen Menschen, die sich für einen Beruf entscheiden müssen, und besonders für diejenigen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben.

Wir beten für alle, die unter Ungerechtigkeit leiden, die Opfer von Intoleranz und Fremdenhass geworden sind, aber auch für allem die dagegen aufstehen und sich für Schwächere einsetzen.

Wir beten für alle unschuldig Gefangenen und die Opfer von Unterdrückung in vielen Ländern der Erde. Wir beten für alle Menschen, die der Gerechtigkeit und Ordnung in einem Lande dienen. Aber auch für alle, die in den Medien über Ereignisse und Menschen berichten, dass sie vor dem Missbrauch ihrer Autorität und ihrer Möglichkeiten bewahrt bleiben.

Wir bitten für uns selbst, weil wir wir nicht alles taten, was in unserer Kraft steht, um Gerechtigkeit unter den Menschen zu schaffen oder zulassen, dass Ungerechtigkeit ist.

Gott, du bist gerecht, du bist auch barmherzig. In dir finden wir unser Maß und unseren Segen – heute und in Ewigkeit.

 

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Text: Stefan Anzinger; Foto: Dr. Paulus Decker, in: Pfarrbriefservice.de