20.04.2020: Tagesimpuls in der 2. Osterwoche

20.04.2020

ERKENNEN

Ostern braucht Zeit. Wir brauchen Zeit, um zu verstehen, was geschehen ist. „Der Herr ist auferstanden, von den Toten auferstanden.“ Das sagt sich so leicht. Wir sagen es so leicht. Es ist uns so vertraut. Wir haben es schon so oft gehört. Aber kann man das wirklich glauben? Damals, als die Jünger es nicht glauben wollten, als sie die Aussagen Maria Magdalenas als „Weibergeschwätz“ abtaten, als Thomas selbstsicher tönte: „Wenn ich nicht sehe, glaube ich nicht“, – da ist der Herr leibhaftig zu ihnen gekommen, er, der Auferstandene, und hat mit ihnen gegessen und getrunken, nicht nur einmal, immer wieder.

Aus dem gleichen Grund kommt er deswegen immer wieder auch zu uns, um mit uns Mahl zu halten, um mit uns Tischgemeinschaft zu haben. Die Jünger erkannten ihn, als er das Brot brach. Im geteilten, ausgeteilten Brot ist er jetzt auch bei uns. Erkennen wir ihn? Auch wir sollen die neue Wirklichkeit verstehen, das neue Leben, das kein Tod mehr zerstören kann, unsere Wiedergeburt für die Ewigkeit.

 

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Text und Foto: Andreas Weiß, in: Liturgie konkret 4-2009