29.05.2020: Tagesimpuls zur Pfingstnovene

29.05.2020

„Die Spaltung der ehemals einen Kiewer Kirche [...] ist ein Skandal und ein Hindernis bei der Evangelisierung der ukrainischen Gesellschaft.“ So findet Großerzbischof Schewtschuk deutliche Worte. Als 988 das Christentum im Kiewer Großfürstentum ein-geführt wurde, gab es noch keine Spaltung zwischen westlich-lateinischer und östlich-orthodoxer Tradition. Die Kiewer Kirche fühlte sich, selbst als es 1054 dann zum Bruch zwischen dem Papst von Rom und dem Patriarchen von Konstantinopel kam, zunächst weiterhin in Einheit mit beiden Kirchen. Doch unversöhnlicher Streit führte dann doch zur Trennung. Eine wichtige Bedingung, um Entfremdung zu ver-meiden und gegenseitige Verletzungen zu heilen, be-steht darin, im Gespräch und damit in Beziehung miteinander zu bleiben. Deswegen ist es unerlässlich, den Dialog zwischen den christlichen Konfessionen auf allen Ebenen aufrechtzuerhalten und zu fördern in der Hoffnung, dass eine volle und sichtbare Einheit der Kirche eines Tages wieder Wirklichkeit wird. Denn umso glaubwürdiger können die Christen allen Menschen die Frohe Botschaft von der Versöhnung verkündigen und zum Frieden beitragen.

 

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Text: Stefan Anzinger