Diakon, Wirt und Familienmensch

13.07.2021

Vergangene Woche (in der Nacht vom 12. auf 13.07.) ist Christian Falter im Alter von nur 58 Jahren gestorben. In der Pfarreiengemeinschaft Ergoldsbach-Bayerbach war er vor allem als Diakon bekannt, viele schätzten seine ruhige und besonnene Art.

„Christian hat uns bedient, mit uns gebetet!“, verabschiedete sich Pfarrer Martin Müller aus Regensburg bei der Aussegnung von seinem Freund und Wegbegleiter. In der Zeit, als Pfarrer Müller in Ergoldsbach wirkte, hat Christian Falter seine Ausbildung zum Diakon gemacht, im Jahr 2002 wurde er zum Diakon geweiht. Seither war er als ständiger Diakon mit Zivilberuf in den Pfarreien Ergoldsbach und Bayerbach sowie im Dekanat Rottenburg eingesetzt. „Mit großer Freude hat er Kinder getauft und Paare getraut, die Krankenkommunion vorbei gebracht, vor allem in Langenhettenbach übernahm er viele Aussegnungen“, erinnern sich viele an die ruhige und sachliche, stets überzeugende Art von Christian Falter, dem es ein besonderes Anliegen war, den Menschen den Glauben alltagstauglich und verständlich nahezubringen. Geschätzt war er auch als guter Zuhörer, der andere nicht verbiegen wollte, sondern jeden mit seinen ganz eigenen Charaktereigenschaften tolerierte.

Im Zivilberuf arbeitete Christian Falter seit vielen Jahren als Kaufmann bei der Firma Erlus. Auch dort war seine Art als Denker und Problemlöser mit strukturierter Herangehensweise gefragt. Spaßeshalber meinte er des Öfteren: „Meine Arbeit macht mich noch zum Computerfreak!“

Insbesondere für die Langenhettenbacher war Christian Falter ganz einfach „da Wirt“. Zusammen mit seiner Frau Agnes führte er das Familien-Gasthaus Huber weiter, bediente die Gäste und setzte sich auch gerne auf ein Schwätzchen zu ihnen. Für den Schützenverein und die Feuerwehr war er Herbergsvater, für die Landjugend genauso wie für weitere kirchliche Gruppierungen immer auch geistlicher Beirat und Ansprechpartner in vielen Belangen.

Noch mehr als seine verschiedenen Berufe und Berufungen erfüllte Christian Falter seine Rolle als Ehemann und Vater. Gerne verbrachte er Zeit mit seiner Frau und den Kindern Michael, Johannes und Maria. Und gerade in den letzten Monaten seiner Erkrankung wuchsen die Falters noch enger zusammen. Nach langer musikalischer Pause entdeckte Christian Falter wieder, wie gut ihm das Akkordeonspielen tat, und er musizierte mit seinen Kindern und Schwiegerkindern. „Die Musik erfüllte ihn in seinem Leid, sie hat ihm gut getan!“, weiß Ehefrau Agnes, die es auch genoss, wenn Christian Falter mit den Kindern intensiv über Bücher von Thomas Mann und Leo Tolstoi diskutierte. Seine Familie war es auch, die Christian Falter bis zu seinem Tod zuhause umsorgte, mit seinen Liebsten und Pfarrer Martin Müller feierte er wenige Tage vor seinem Tod noch einen Hausgottesdienst.

Der Trauergottesdienst für Christian Falter wird am Dienstag, den 27. Juli um 14 Uhr in der Pfarrkirche Ergoldsbach gefeiert; zur Mitfeier ist eine Anmeldung erforderlich. Anschließend wird seine Urne im Familiengrab am Ergoldsbacher Friedhof beigesetzt; am Friedhof gelten keine zahlenmäßigen Beschränkungen.

Text: Gerlinde Gahr, Fotos: Barbara Deifel