Donnerstagsgebet mit Apostelin Junia

27.05.2021

„Nehmen wir das in den Blick, was wir bewegen können, denn wir glauben doch fest daran, dass sich auch Kirche ändern kann und will“, beteten beim monatlichen Donnerstagsgebet (am 27.05.), diesmal in der Filialkirche St. Stephanus in Iffelkofen, viele Frauen. Beim Gebet für die Erneuerung der Kirche geht es nicht nur um die Offenheit der Kirche für Menschen jeglicher Herkunft und Nationalität, um die Anliegen und Probleme der Mitfeiernden und der Kirche vor Ort, sondern vor allem um die Gleichstellung von Frauen in kirchlichen Ämtern.

Dass dies schon im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt möglich war, erläuterte Frauenbundfrau Irmtraud Ewender am Beispiel der Apostelin Junia, „die sich schon vor Paulus zum Christentum bekannt hat und deren Wirken unter den ersten Christen große Anerkennung fand, weil sie unerschrocken lehrte und predigte.“ Junia wurde im 13. Jahrhundert in der Bibel zu Junias und blieb bis zur neuen Einheitsübersetzung, die 2016 herauskam, ein Mann. „Diese Namensänderung galt als Legitimation für die Behauptung, die Bibel kenne keine Frauen im Amt“, stellte Ewender fest und lobte die katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), die den Gedenktag der Apostelin Junia am 17. Mai zum Predigerinnentag gemacht habe.

Die Teilnehmerinnen formulierten ihre Fürbitten, zündeten jeweils ein Licht an und beteten um Begeisterung für die Kirche, für Schwerkranke, aber auch für die Menschen, die besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind. Die von Maria Wittmann gesungenen und von Maria Steinhauser und Manuela Faltermeier instrumental begleiteten Lieder konnten die Frauen nur mitsummen.

Auch beim nächsten Donnerstagsgebet am 24. Juni in Bayerbach wird wieder das Leben einer mutigen Frau beschrieben, die noch heute ein Beispiel sein kann und die schon vor vielen Jahren gezeigt hat, dass auch Frauen in die Nachfolge Christi berufen sind.

Text und Fotos: Gerlinde Gahr