„Jesus geht mit uns – nicht nur am Osterfest!“

06.04.2021

Etwas leise als sonst, mit Solo- statt Chorgesängen und mit deutlich weniger Gläubigen, aber nicht weniger bewegend feierte die Pfarrei Bayerbach von Gründonnerstag bis Ostermontag das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu Christi. Besonders eindrucksvoll war die Osternachtsfeier am Morgen des Ostersonntags, wo die aufgehende Sonne den Übergang vom Tod zum Leben perfekt symbolisierte.

 „Warum ist diese Nacht etwas Besonderes?“, hinterfragten die Ministranten die einzelnen Teile der Osterliturgie. Kaplan Stefan Hackenspiel erklärte die Bedeutung der Elemente und wies darauf hin, dass die Osternachtsfeier den Höhepunkt darstelle, weil Jesus Christus den Ostersieg, den Sieg vom Leben über den Tod errungen habe. „Christus ermutigt und stärkt, er schenkt bleibende Gemeinschaft und Verbundenheit zu Gott, den Menschen und untereinander“, formulierte er die Osterbotschaft und ergänzte: „Christus und seine Liebe, mit der er uns alle befreit hat, bleiben für ewig. Christus ist auferstanden, er lebt, und durch ihn werden auch wir das ewige Leben haben!“

Angefangen hatten die Heiligen Tage mit der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag und dem Evangelium von der Fußwaschung. „Mit der Fußwaschung, diesem Ausdruck der grenzenlosen Liebe“, so Kaplan Hackenspiel, „zeigt uns Jesus, mit welcher Grundhaltung das in der Kirche Gefeierte ins normale Leben übertragen werden kann.“ Am Karfreitag fokussierte sich alles auf das unvorstellbar grausame Leiden Jesu und darauf, was Menschen aller Zeit und Kulturen einander antun. „Dieses Leid erschüttert uns, es wird zum Stolperstein für unseren Tatendrang und für das Gute im Glauben an Gott. Wir fragen uns: mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Diesem Verlassen widersprach der Geistliche entschieden: „Gott lässt uns nicht allein, er verlässt uns nicht! Weil glauben und uns zu Gott bekennen, können wir uns dem Leid stellen!“

Dass Jesus immer an unsrer Seite ist, bestätigte auch Dekan Stefan Anzinger, der am Ostermontag das Evangelium von den Emmausjüngern auslegte. „Jesus geht unsichtbar mit uns, spricht uns an und hört uns zu, schenkt uns Gemeinschaft im Mahl und lädt uns immer wieder ein, nach seinen Spuren in unserem Leben zu suchen – nicht nur am Osterfest!“

Großen Anteil an der festlichen Stimmung hatten Sophie Reisinger (Orgel), am Ostermontag Josef Huber (Orgel und Piano) und Dr. Erwin Müller (Querflöte), sowie Rosmarie Kronawitter (Sologesang) mit ihrer Musik. Außerdem das Mesnerpaar Waltraud und Alois Haller: mit viel Liebe und Kreativität bildeten die Geschehnisse der heiligen Tage in der Pfarrkirche nach und versetzten so die Kirchenbesucher förmlich mitten in das Geschehen.

Text und Fotos: Gerlinde Gahr