Kaplan mit Herz verabschiedet

15.08.2021

Mit vielen kleinen Gesten, mit Reden, Musik, Geschenken und einem Stehempfang verabschiedete sich die Pfarrei Bayerbach am Fest Mariä Himmelfahrt (15.08.) von Kaplan Stefan Hackenspiel. Der Geistliche war während seiner vierjährigen Kaplanszeit in der Pfarreiengemeinschaft Ergoldsbach-Bayerbach oft in der Pfarrkirche Bayerbach, der Expositur Greilsberg und den Filialen Gerabach und Dürrenhettenbach im Einsatz, wo er von Anfang an merkte: „Hier leben Menschen mit viel Herz, die mich mit offenen Armen aufgenommen haben.“ Er wurde nicht müde, insbesondere auch für den herzlichen, alle Erwartungen übertreffenden Abschied danke und Vergelt`s Gott zu sagen und wünschte allen Gottes reichen Segen und „behalten sie ihr Herz am rechten Fleck!“.

Die erste Überraschung erlebte Kaplan Hackenspiel schon beim Einzug zum Gottesdienst: statt der eingeteilten sechs waren über 30 Ministranten gekommen, um ein letztesmal mit ihrem Pfarrer, Religionslehrer und Helfer beim Basteln und Kürbisschnitzen am Altar zu stehen. Maria und Teresa Mayer überreichten als Geschenk ein von den Minis individuell mit guten Wünschen und vielen Erinnerungen gestaltetes Album. Als der Kirchenchor bei seinem ersten Auftritt seit Monaten mit Organistin Sophie Reisinger und Kantorin Rosi Kronawitter die „Waldlermesse“, die Lieblingsmesse des aus Cham stammenden Kaplans anstimmte, rang er sichtlich mit der Fassung. Das eigens für ihn getextete Waldler-Abschiedslied fasste dann vortrefflich zusammen, welche Sympathien dem Geistlichen die letzten vier Jahre in der Pfarrei Bayerbach entgegenflogen waren: „De Kirchagmoa vo Bayerbo sogt Pfiade zu dir. Im Guadn und im Schlechten war dein Herz oiwe do. Dafür sog`n ma dank schee, des is unser Lob. In Herzlichkeit verkünde du so Gottes Gebot. Pfiade Gott!“

Für die Pfarrgemeinde richtete Kirchenpflegerin Franziska Rieder das Wort an den scheidenden Priester, der am 1. September seine Kaplanstelle in Viechtach antreten wird. „Sie sind ein bodenständiger Chamerer mit einem spitzbübischen Lächeln, mit kräftiger Singstimme und sympathischer Ausstrahlung, der gut mit Kindern umgehen und ihnen Mut zusprechen kann, der nie geschimpft hat und herzlich über seine eigenen Unzulänglichkeiten lachen kann.“ Sie lobte ihn als überzeugten Seelsorger, der stets Ehrfurcht und Andacht ausstrahlte und die Gottesdienste zu festlichen Messfeiern und Andachten machte. Der Vorsitzende der Bayerbacher Kolpingfamilie Robert Bergmüller dankte Hackenspiel für seine Begleitung als Präses und überreichte dem bekennenden Süßigkeitenfan reichlich Nasch-Nachschub. Als Lob für die Gottesmutter Maria, aber auch zu Freude für den Kaplan hatte das Mesnerpaar Waltraud und Alois Haller die Kirche festlich geschmückt und die Organisation des Abschieds übernommen.

Nach der Messfeier und dem Segen „für unser wunderschönes Bayernland“, so Hackenspiel, war vor der Pfarrkirche schon ein corona-konformer „Patroziniums-Biergarten“ aufgebaut, wo die Gläubigen gerne bei einer Würstlbrotzeit und kühlen Getränken verweilten, mit dem schweren Herzens scheidenden Kaplan Hackenspiel ratschten und schließlich oft ein bisschen wehmütig sagten: „Kaplan, pfiade Gott!“

Offiziell wird Kaplan Stefan Hackenspiel beim Gottesdienst am 25. September um 18 Uhr in der Pfarrkirche Ergoldsbach aus der Pfarreiengemeinschaft verabschiedet. Zum 1. September tritt dann der neu ausgeweihte Priester Henrik Preuß seine Nachfolge als Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Ergoldsbach-Bayerbach an.

Text und Fotos: Gerlinde Gahr