Dankbarkeit dem Schöpfer gegenüber

02.10.2022

Das Erntedankfest gibt es schon immer, es wird stets am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. So zelebrierte Pfarrer Stefan Anzinger vergangenen Sonntag, hinter der Kulisse des liebevoll gestalteten Erntealtars des Katholischen Deutschen Frauenbundes, einen festlichen Dankgottesdienst. Die verschiedenen heimischen Obst- und Gemüsesorten, Getreide, Sonnenblumen und einem Wecken Brot die vor dem Altar platziert hatten, stimmen gut auf das Fest ein. Anzingers einleitende Worte, dass die Menschen früher vor dem Anschneiden eines Brotlaibs 3 Kreuze darüber zeichneten um dem Herrgott zu danken, dass es genug zu essen gab, stimmten jedoch nachdenklich. In unserem heutigen Wohlstand und Überfluss, käme dieser Dank und das Teilen oft zu kurz.

Auch in der Predigt verdeutlichte er, dass wir nach dem Lohn-Leistungs-Prinzip lebten: Für unsere Arbeit erwarteten wir eine Gegenleistung. Die Worte Jesu im Evangelium machten aber deutlich: Der Sklave im Gleichnis hätte für seine tägliche Arbeit keinen Dank zu erwarten, er tue seine Pflicht. Auch wir befänden uns Gott gegenüber in einer ähnlichen Position. Gott schulde uns nichts. Wir hätten an Gott keine Ansprüche. Wir seien von ihm abhängig und zugleich reich beschenkt – auch wenn wir heute oft glaubten, alles selbst machen zu können. Auf alle Gottesgaben: unser Leben, die Früchte der Erde, die Rohstoffe und die Energie könnten wir, trotz aller Probleme und Schwierigkeiten in diesem Jahr, nur mit Dank und Lobpreis antworten.

Mit dem Lied „Nun danket alle Gott“ und dem Te Deum wurde dies noch einmal verdeutlicht und die Messe feierlich beschlossen.

Text: Doris Brückl; Foto: Stefan Anzinger