„Feiern wir die Auferstehung Christi nicht nur in der Kirchen, feiern wir sie auch zuhause!“, lud Kaplan Henrik Preuß bei den gut besuchten Ostergottesdiensten in der Pfarrkirche Bayerbach die Gläubigen ein. Für die häusliche Feier segnete er die Osterspeisen und erklärte einige der vielen österlichen Symbole, die im täglichen Leben auf die Liebe und Präsenz Gottes hinweisen, denn „Ostern hat was mit uns zu tun!“
„Jesus hat sich im Angesicht seines Todes einen Herzenswunsch erfüllt“, umschrieb der Geistliche das letzte Abendmahl, zu dem Jesus seine Apostel um sich versammelt hatte und Eucharistie feierte. „Mit der Eucharistie gab er uns seinen Herzenswunsch mit auf den Weg, denn Jesu Christi, der für uns gestorben und auferstanden ist, ist in Brot und Wein gegenwärtig.“ Sowohl nach der Messfeier, als auch am Morgen des Karfreitag, wachten, beteten und bangten viele im Gebet mit Jesus, empfanden sein Leiden mit und reflektierten die Gedanken auf das eigene Kreuz, das jeder zu tragen hat.
Zentrum der Karfreitagsliturgie war das Kreuz, auch bei den Predigtgedanken von Kaplan Preuß: „Am Kreuz können wir Anteil haben, indem wir mitfühlen, was Jesus erlitten hat, und Anteil nehmen, wenn wir unser eigenes Kreuz auf uns nehmen und Christus nachfolgen.“ Nach außen sichtbar wurde die Anteilnahme vor allem bei der Kreuzesverehrung, aber auch durch die Mitfeier der Osternacht, bei der dann die Festfreude über die Auferstehung im Mittelpunkt stand. „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“, wiederholte der Geistliche die Kernaussage des Osterevangeliums und verwies auf das Licht der Osterkerze, das ein Zeichen für Christus und die Auferstehung ist und „unsere Herzen innerlich hell macht.“ Mit der Segnung des Osterwassers werde an die Taufe erinnert, „bei der Jesus in unser Leben eintaucht und mit dem wir schließlich zu neuem Leben auferstehen werden.“ Am Ostersonntag nahm er dann die von Irene Bergmüller angefertigte Osterkerze und das darauf abgebildete Lamm in den Blick, das ausdrückt, dass Jesus unschuldig am Kreuz gestorben ist.
Am Ostermontag, dem „Österchen“, ermutigte Pfarrer Stefan Anzinger, sich wie die Emmaus-Jünger auf den Weg zu machen. „Lassen sie uns aufbrechen, neue Wege und Begegnungen mit dem Auferstandenen zu suchen und offen zu werden für die Erfahrung der Auferstehung!“
„In Bayerbach kann man nicht nur gut Christ sein, dort kann man auch gut feiern!“, bedankten sich Kaplan Preuß und Pfarrer Anzinger beim kleinen Bayerbacher Kirchenchor und Sophie Reisinger (Orgel) für die Begleitung vom letzten Abendmahl über „O Haupt voll Blut und Wunden“ bis hin zum „Der Heiland ist erstanden, halleluja!“ sowie bei Daniel Harlander (Orgel) und Siegfried Hirtreiter (Trompete) für die anspruchsvoller Musik am Ostermontag. Mit dem aufwändigen Kirchen- und Blumenschmuck, perfekt abgestimmt auf das jeweilige österliche Geschehen, unterstrich auch Mesnerfamilie Haller: „Christus ist auferstanden, wahrhaft er ist auferstanden!“