Mit Ostern ist alles anders!

18.04.2022

Mit Liedern von Familie Weber, vom Duo Stefan Weiser (Orgel) und Martha Spielbauer (Gesang) und mit der Musik des Blechbläser-Ensembles „Brass and Friends“ feierte die Pfarrei Ergoldsbach das Leiden, Sterben und die Auferstehung Christi. „Nach über zwei Jahren war die Pfarrkirche in der Osternacht ganz voll“, strahlte Pfarrer Stefan Anzinger, „das war Gänsehautfeeling, beim Gloria sind mir die Augen übergegangen!“

In der Osternacht, in der auch ein junger Christ getauft wurde und der obligatorisch Osterwitz nicht fehlen durfte, erklärte der Priester das Paradoxon Gott, der in sich rätselhaft und widersinnig ist. Auch Jesus, der Kleine groß sein ließ und mit Sündern befreundet war, beschrieb er als Paradoxon, um dann festzustellen: „Oft erkennen wir das Widersprüchliche nicht mehr: der König, Gottes Sohn wird ans Kreuz gehängt, aus dem Grab erwächst Leben, und aus dem Dunkel des Todes kommt Licht. Aber genau darin zeigt sich Gottes Größe, die uns überfordert, die wir nur im Glauben dankbar annehmen und anbeten können.“

Die Anbetung des Kreuzes und das stille Gebet vor dem Heiligen Grab bestimmten den Karfreitag. Angesichts der Ereignisse dieses Tages wird klar, dass hinter allem Elend, Leid und Tod das Bild des unbesiegbaren Lebens, des Segens, der Erlösung und der Auferstehung und die Sehnsucht nach Ewigkeit stehe, die durch Jesus erfüllt werde.

Die österlichen Tage begannen mit der Feier vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag. Am Geburtstag der Eucharistie, die wir zu seinem Gedächtnis immer wieder feiern, erklärte Pfarrer Anzinger die Hintergründe der Fußwaschung. „Jesus macht sich damit zum Diener und Knecht für die Menschen; diese Haltung stimmt genau mit seinem Leben und Sterben überein. Der Dienst an den Menschen wird zu seinem Markenzeichen; und eben das empfiehlt er auch uns.“ Demütig und mit der stillen Frage, wo sich jeder einzelne zum Diener macht, verbeugten sich die Gläubigen vor der Abendmahlsikone.

„Mit Ostern ist alles anders“, stellte der Geistliche dann beim Festgottesdienst am Ostersonntag klar, „denn Ostern bedeutet Aufbruch zu neuem Leben!“ Er erläuterte, dass durch Ostern der Tod besiegt sei und keiner mehr Angst haben müsse, dass die Menschen von der Schuld befreit seien und keine Sündenböcke mehr suchen müssten, dass auch Frauen die Botschaft der Auferstehung verkünden könnten, dass aber vielen in der Kirche zu weit gehe. Zuversichtlich stellte er fest: „Liebe und Glauben erkennen, dass mit Ostern wirklich alles anders ist, weil Jesus, der Herr, wahrhaft auferstanden ist!“

Text: Gerlinde Gahr; Fotos: Barbara Deifel