Die Feier des Gründonnerstags begann Bischöflich Geistlicher Rat Pfarrer Stefan Anzinger traditionell mit der Platzierung der 3 Heiligen Öle, im Schrein beim Taufbecken der Pfarrkirche Ergoldsbach.
Das „Sanctum Chrisma“, welches bei der Firmung, Taufe und Priesterweihe, bei Altar- und Kirchweihen zum Einsatz kommt, das „Oleum Catechumenorum“ zur Salbung der Taufbewerber und das „Oleum Infirmorum“, welches bei der Krankensalbung verwendet wird, waren vergangenen Montag in der Chrisammesse, im Hohen Dom zu Regensburg, durch Bischof Rudolf gesegnet worden.
Die erste alttestamentliche Lesung, aus dem Buch Exodus, erzählte vom Auszug des israelitischen Volkes aus Ägypten, der folgende Paulusbrief gab die Worte Jesus im Abendmahlsaal wieder.
Konzelebrant Pfarrvikar P. Anumon Va, verkündete den Gläubigen das Evangelium nach Johannes.
In seiner Predigt erläuterte der Geistliche Anzinger, dass der Evangelist Johannes seinen Fokus auf die Fußwaschung lege und die Abendmahlsszene anfangs lediglich nur kurz erwähne.
Den Jüngern habe sich wohl nicht ganz erschlossen, was Jesus an ihnen und was er auch für uns, in seinem Leiden und Sterben getan habe. Glaube sei eine Gabe Gottes aber „glauben“ und „verstehen“ sei deswegen kein Widerspruch. Der Gründonnerstag lade uns immer wieder zum Wagnis des Glaubens ein und sei das Vermächtnis Jesu an uns.
Musikalisch wurde der „Hohe Donnerstag“ vom Familienchor Weber und Freunden gestaltet, die Kollekte kam dieses Jahr der „Rottenburger Tafel“ zugute.
Bei der Gabenprozession der zahlreichen Ministranten und Flambeauxleuchterträgern, spürte man wahrlich die feierliche Stimmung im Gotteshaus. Nach dem Lied „Beim letzten Abendmahle“, in das alle Gläubigen einstimmten, erklang noch einmal festliche Orgelmusik von Organistin Maria Weber.
Danach begann das „Fasten der Sinne“. Nach dem Verstummen der Orgel und der Glocken wurde das Allerheiligste übertragen und auch das gelöschte ewige Licht in einer Prozession in den Andachtsraum gebracht. Altarkreuz und -tuch wurden entfernt und jeglicher Schmuck im Altarraum verschwand.
Der Gottesdienst endete in aller Stille und leitet damit in den Karfreitag über, den Todestag Jesu. Nach der Messe bestand die Möglichkeit die Ölbergandacht mit dem Thema „Meine Seele ist zu Tode betrübt“ mitzufeiern und Jesu Bitte zu folgen: „Bleibet hier und wachet mit mir.“